Hier ein paar Tipps für das eigene Heimkino:
Grundvoraussetzung ist der Raum in der das Heimkino gebaut werden soll. Ins Wohnzimmer integriert oder eigenständig, z.B. in den Keller. Dann natürlich das vorhandene Budget, hier ist nach OBEN keine Grenze gesetzt, nur die EIGENE. Mittlerweile gibt es einige Heimkino-Studios. Dort kann man vor Ort mehrere Geräte testen und sich Ideen zum Einbauen holen.
Um sich technisch einzulesen, empfehle ich die Zeitschrift HEIMKINO , dort findet man aktuelle Test und Neuheiten.
Technisches Equipment – Grundbausteine:
- Surround-Anlage inkl. Subwoofer (mein Favorit TEUFEL)
- Verstärker (wie viele TV-Ausgänge benötigt man? TV + Beamer)
- TV oder/und Beamer* (Full-HD oder 4K, hier setzt das Budget ein Limit)
- Bildquelle (BluRay-Player, Spielkonsole, PC)
- Universal-Fernbedienung (wer will schon für jedes Gerät eine) z. B. HARMONY
- * Leinwand
Die technischen Geräte sollten optimal aufeinander abgestimmt sein. Man sollte auch an den Verbindungskabeln nicht sparen, um Störgeräusche oder Bildprobleme zu vermeiden.
Beamer:
Der Beamer ist das Herzstück des Heimkinos. Hier empfehle ich, sich mit der Kaufentscheidung Zeit zu lassen, und sich bei einigen Fach-Händlern – unter verschiedenen Bedingungen und unterschiedlichen Bildquellen – das Bild LIVE anzuschauen.
Folgendes solltest Du beachten:
- Helligkeit
- Kontrastverhältnis
- Farbtreue
- Opt. LensShift*
- Projektionstechnik
- Bildauflösung (nicht überall wo 4K draufsteht wird auch die volle Pixelanzahl projiziert)
- Lüfter (dB, auf die Lautstärke achten)
Welcher Beamer letztendlich für Dich der Richtige ist, hängt von den räumlichen Bedingungen ab.
Kann Dein Heimkino komplett abgedunkelt werden?
Wie groß wird die Leinwand?
*Der optische LensShift hilft Dir in kleineren, verwinkelten Räumen das Bild verzehrungsfrei auf der Leinwand auszurichten. Hierbei lässt sich das Objektiv vertikal und horizontal verschieben.
Projektionstechniken:
-
- DLP („Digital Light Processing“ – Digitale Lichtverarbeitung)
- LCD („Liquid Crystal Display“ – Flüssigkristallanzeige)
- LCoS („Liquid Crystal on Silicon“ – Flüssigkristalle auf Siliziumsubstrat)
- Laser (“Laser-Phosphor-Arrays Hochleistungs-RGB-Laser”)
Leinwand:
Die richtige Leinwand zu finden hängt wieder von der Installation ab. Es gibt Rahmen- und Rolloleinwände. Die Rahmenleinwand ist ideal für feste Installationen, am besten noch mit einer Maskierung, um das Format dem Bild anzupassen. Rolloleinwände gibt es für den mobilen Einsatz und zum Festeinbau. Ich bevorzuge die Rolloleinwand, da man sie bei Nichtgebrauch einziehen kann und sie somit unsichtbar wird. Bei mir hängt für das normale TV Programm ein UHD-TV an der Wand. Zum Filme gucken wird die Leinwand per Knopfdruck aus der Decke gefahren.
Bei Sitzabstand scheiden sich die Geister. Am besten auch hier vor Ort beim Fachhändler testen. Ich liebe es, mitten im Filmgeschehen zu sein und habe eine 3,20 m breite Leinwand bei gerade mal 4 m Abstand. Allerdings sollte man hier die Auflösung beachten. Ich empfehle bei der Größe ein 4K/UHD Bild, ansonsten sieht man die Pixel.
Der Ton – Soundsystem für das Heimkino:
Mittlerweile gibt es verschiedene Systeme und Formate auf dem Markt. Von 5.1 bis hin zu Athmos. Dafür benötigt man je nach System ausreichend Lautsprecher. Mir persönlich reicht das 5.1 System, denn schon hier tanzen die Gläser bei den Nachbarn in den Schränken. Alles wird, wie vorher auch, durch den persönlichen Eindruck was Klang / Design angeht ausgesucht, und natürlich durch das vorhandene Budget begrenzt. Das 5.1 System besteht aus 2 Front-, 1 Center-, 2 Surround-Boxen und einem Subwoofer. Auf dem Markt gibt es Stand-, Kompakt und On-Wall-Lautsprecher. Bei ausreichendem Platz sind Standlautsprecher eine optimale Wahl, aber auch Kompakt-Lautsprecher sind eine ideale Lösung. Mir persönlich gefallen die Lautsprecher des deutschen Herstellers Teufel sehr gut. Hier klingt nicht nur das Heimkino gut, sondern auch auf CD abgespielte Musik angenehm.
Dafür, dass alle Lautsprecher perfekt zusammen arbeiten, sorgt der richtige Verstärker / Receiver.
Motor der Lautsprecher – Receiver:
Ein Heimkino benötigt eine vielseitige Schaltzentrale, kurz: einen vernünftigen AV-Receiver. Er nimmt Bild und Ton von BluRay-, DVD-Player oder anderen Ausgabegeräten und schickt beides an den TV, Projektor und die Surround-Lausprecher. Der AV-Receiver hat maßgeblichen Einfluss auf das Heimkinovergnügen.
Klang-Tipp:
Ein gutes Tonformat ist noch keine Garantie für einen guten Klang. Der Rauschabstand sollte nicht unter 100 dB liegen, damit auch bei leisen Tönen kein lästiges Rauschen zu hören ist. Der Klirrfaktor sollte idealerweise unter 0,1 % liegen, da bereits ab 1 % Tonverzerrungen hörbar sind.
Wie gut der Receiver die Töne für die einzelnen Lautsprecher aufteilen kann, gibt die Kanaltrennung an. Diese wird in Dezibel gemessen. Hier gilt: je höher der Wert, desto besser die Trennung.
Der Frequenzgang wird in einem Liniendiagramm dargestellt. Je glatter die Linie im Bereich zwischen 20 Hertz bis 20 Kilohertz verläuft, desto unverfälschter ist der Klang.
Ein- Ausgänge:
Hier gilt, je mehr desto besser. Möchte man 2 Ausgabegeräte (Beamer + TV) anschließen, sollte der Verstärker auch mit 2 HDMI Ausgängen ausgestattet sein. Bevor man hier mit Verteilern o. ä. arbeiten muss.
Leistung (Watt) / Wirkungsgrad:
Es ist immer abhängig von der Größe des Raumes, der Abhörlautstärke und dem Wirkungsgrad, wie hoch die Leistungsfähigkeit des Receivers sein muss. Für große Räume und hohe Lautstärken empfiehlt es sich genügend Leistungsreserven zu haben, gerade dann, wenn die Lautsprecher einen schlechten Wirkungsgrad haben. Gemessen wird dies einen Meter vor dem Lautsprecher in Dezibel. Je besser der Wirkungsgrad, desto weniger Energie verbraucht der Verstärker.
Leider wird die angegebene Leistung der Lautsprecher von den Herstellern meist gar nicht erreicht, da hier nur pro Kanal, und nicht wenn alle AKTIV sind, gemessen wird. Deshalb ausreichend informieren, damit man auch zu Hause ein optimales, wohlklingendes Ergebnis erzielt.
Wie mich der Heimkino Virus packte, kannst du hier nachlesen. (Heimino-Virus)
Viel Spaß bei Deinem Heimkino.
Sehr guter und hilfreicher Beitrag für jeden, der sich sein eigenes Heimkno einrichten will! *Daumenn hoch*
Hallo Detlef, vielen Dank. Ich musste mich auch erst durch etliche Berichte und Foren lesen bis ich die optimale Hardware und das Wissen hatte. LG