In der Schule kam ich auch das erste Mal mit Musik in Berührung. Wir lernten Noten und sangen uns quer durch die „Mundorgel“. Zusätzlich meldete mich meine Mutter zum Blockflötenunterricht an. Boah, Spaß ist anders. Ich fand, dass das ein Instrument für Mädchen war. Ziel sollte aber das Klavierspielen sein. Leider kam es aus finanziellen Gründen nicht dazu.
Meine große Liebe galt damals aber dem Zeichnen. Ich malte Phantasiewelten auf meterlangem Papier. Ein Faltplan mit dem Weg zum Schlaraffenland und unzähligen Möglichkeiten dorthin zu gelangen. Leider gibt es aus dieser Zeit keine Erinnerungsstücke mehr.
Zu meiner Kreativität trug auch bei, dass ich meine Mutter oft in der Firma besuchen konnte. Hier lernte ich alles rund um das Thema Druck. Die Kollegen beschäftigten sich mit mir, und ich lernte dabei, mich auch mit Erwachsenen zu unterhalten. Heutzutage hängen die Kinder / Jugendlichen nur noch mit ihrem Handy vor dem Gesicht rum, und kommunizieren über die digitale Welt. Ich erlebe das tagtäglich, und besonders auf Familienfeiern. Die Kinder sitzen in einer Ecke und gucken die ganze Zeit auf ihr Smartphone. Spricht man sie an, kommt nur ein erschrecktes mhm, ööööh, ja.
Schon ganz früh hatte ich hinsichtlich Sport den Antrieb, der Beste zu sein. Woher das kommt …? Vielleicht habe ich damals schon die Bestätigung gesucht. Ich baute mir, um für die Leichtathletik-Meisterschaften der Schulen zu trainieren, Türme aus Reifen vor dem Sandkasten im Kinderhort, um den Weitsprung zu üben. Nahm mir größere Bälle, als die für den Wettkampf vorgesehenen, um den Weitwurf zu üben, und rannte jeden Tag mit den Freunden um die Wette.
Tatsächlich habe ich mehrfach die Schul-Meisterschaften gewonnen. Die Leichtathletik begleitete mich dann auch noch die nächsten Jahre erfolgreich. Hier zeigte sich, dass man auch als Kind sein Ziel, ohne Zutun der Eltern, mit Fleiß erreichen kann. Daran erinnere ich mich auch heute noch gerne, um den inneren Schweinehund zu überwinden.
Wie jedes Kind, hatte auch ich diverse Verletzungen, ganz besonders oft fiel ich auf den Kopf. Ich glaube, wenn ich mir eine Glatze rasieren würde, hätte ich unzählige Narben. Meine Eltern wollten mir damals schon einen Sturzhelm kaufen, da ich besonders gerne u. a. von der Sonnenliege auf die Terrasse knallte, und dann mit mehreren Stichen genäht werden musste. Aber Stöße auf den Hinterkopf erhöhen ja bekanntlich das Denkvermögen.
Ansonsten war ich ein Schüler mit guten bis befriedigenden Noten …
Das Fazit, Kinder sollten ihre Kreativität ausleben und sich ausprobieren können. Ich habe ein warmes, wohliges Gefühl von Glück, wenn ich über die damalige Zeit spreche, und bin froh, dass ich alles erleben konnte. Bis heute zieht sich die Musikalität und das kreative Gestalten wie ein roter Faden durch mein Leben und wurde zu meinem Beruf. Hier scheint sich unbewusst etwas entwickelt zu haben, das ich auch heute noch liebe.