Das Vor-Weihnachts-Wunder

Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Nach fast zwei Jahren Probieren, haben wir jetzt kurz vor Weihnachten ein positives Ergebnis bekommen. Ja, ich werde Vater! Wie lange haben wir uns das schon gewünscht. Was gibt es schöneres, als kurz vor Weihnachten eine solche Nachricht zu erhalten.

Eine Woche mussten wir zittern, bis die erlösende und wunderbare Nachricht kam. Die ganzen Auf- und Ab‘s der vergangenen Monate sind wie weggewischt. Jetzt herrscht überschwängliche Vorfreude, mit ein wenig Angst. Denn wir sind noch in den ersten Wochen. Jedes Zwicken und Zwacken bei meiner Frau löst ein bisschen Unbehagen in meinem Bauch aus, und ich muss mir eingestehen, dass ich sie fast in Watte packen möchte. 🙂

Ich ertappe mich täglich dabei, wie die Sorge um meine Frau und das Kind wächst, da ich ja jeden Arbeitstag fast zwölf Stunden außer Haus, und zusätzlich auch die eine oder andere Nacht unterwegs bin. Überglücklich schließe ich sie abends in die Arme, dankbar, wieder ein Tag der ersten drei Monate ohne Komplikationen überstanden zu haben.

Normalerweise bin ich nicht so der Gefühlsmensch. Ich versuche, wenn es mir mal schlecht geht oder ich traurig bin, das meistens zu verbergen. Bis mir mal eine Krokodilsträne aus dem Auge kullert, dauert es seeeeeeeeeehr lange. Doch als wir das Ergebnis bekamen, viel es wie eine tonnenschwere Last von unseren Schultern. Wir schauten uns tief in die Augen, auf unseren Gesichtern spiegelte sich unendliche Freude wieder, und bei einer innigen Umarmung wurden dann selbst meine Augen feucht. Welch ein Glücksgefühl in diesem Moment.

Ich weiß nicht, wie es Dir beim ersten Kind ergehen wird bzw. erging, aber mir schießen tausend Dinge durch den Kopf. Man(n) versucht sich bestmöglich, selbst jetzt schon in der achten Woche, vorzubereiten. Liest Bücher, guckt im Internet oder befragt Freunde, die auch gerade Nachwuchs bekommen haben. Ja, ja, wir bekommen auch zu hören, macht euch nicht verrückt. Doch will man nicht das Beste für sein zukünftiges Kind?

Momentan scheint ein echter Baby-Boom zu herrschen. Viele in unserem Umkreis (Arbeitskollegen, Familie, Freunde) erwarten auch ein Kind. Liegt das vielleicht am Wetter und an der dunklen Jahreszeit? Was soll man auch sonst machen, außer verstärkt Kuscheln bei der Kälte … 😉

Allmählich merke ich auch schon eine Veränderung in mir und an meiner Gefühlswelt. Viele haben mir gesagt: „Warte mal ab, spätestens wenn Du Vater wirst, entdeckst Du eine sensible Seite in Dir”, und ja, es stimmt. Sehe ich jetzt Babys im TV oder Eltern mit Kindern, steigt ein Gefühl in mir hoch, das ich bisher nicht kannte. Ich muss schlucken und mir wird wohlig warm ums Herz. Das Ganze wurde noch bei der ersten Ultraschalluntersuchung verstärkt. Da war es, das Kleine. So groß wie eine Blaubeere und mit wild schlagendem Herzlein. Ich kann nicht in Worte fassen, was ich da gefühlt habe. Es war einfach unbeschreiblich schön unser kleines Wunder.

Ich habe sogar als erstes einen Papa-Pass bekommen. Den gab es in dem von meiner Frau für mich gebastelten Adventskalender. Ihren bekommt sie erst im Januar bei der nächsten Untersuchung.

Ende Januar sind dann, ein Segen, die ersten drei Monate geschafft, und es geht für uns in die nächste Planungsphase. Seit Monaten nutzen wir das Kinderzimmer als Büro, da in unserem Haus immer noch die unteren Räume feucht sind (siehe www.albtraumhaus-schwalmtal.de). Hier müssen wir bis Mitte 2018 eine Lösung finden! Das heißt u.a. mehr Arbeiten, um die immensen Kosten (die uns aufgezwungen werden) aufzubringen, damit zumindest ein Raum trockengelegt werden kann. Klar kann der/die Kleine am Anfang mit im Schlafzimmer schlafen. Aber schöner wäre es, den Raum auch für den Zweck zu nutzen, wofür wir ihn gestaltet haben. Und dann wäre da ja auch noch einiges unterzubringen, wie Wickeltisch, Kleiderschrank, Kinderbett, Spielzeug …

Aber auch das werden wir wieder wuppen, wie bisher alles. Dank der Unterstützung unserer Familie und Freunde, ist jeder noch so steinige Weg zu bewältigen.

DANKE dass es Euch gibt.